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5 Minuten Zukunft

Innovation To Go mit Dorothee Bär

Dorothee Bär bei Innovation To Go
Dorothee Bär bei Innovation To Go
Staatsministerin Dorothee Bär über Beamen, Flugtaxis und Quantencomputer

Innovation To Go ist ein kurzes Videoformat, in dem Rocketeer sich mit spannenden Vordenkern über Zukunft & Innovation unterhält. Kreativ und auf den Punkt!
Unser Gast ist Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitales, mit der wir uns über künstliche Intelligenz, Quantentechnologie und die Zukunft unterhalten haben.

 

Was bedeutet Innovation für Sie?

Innovation bedeutet für mich Wachstum, Wohlstand, internationale Wettbewerbsfähigkeit und dann natürlich ganz wichtig: Ein ausgeprägter Forscher- und Pioniergeist.

 

Was werden Ihrer Meinung nach die wichtigsten Entwicklungen der Menschheit in den nächsten 100 Jahren sein?

Ich bin ein riesen Zukunftsfan und sehe den Entwicklungen der Technik wirklich voller Vorfreude entgegen. Wir haben ja auch während Corona gesehen, wie forschungsstark Deutschland ist und dass wir auch international an der Spitze stehen können. Ob dann in den Bereichen autonomes Fahren, Hyperloop, Quanten- und Supercomputer oder auch im Bereich der künstlichen Intelligenz – das sind alles Schlüsseltechnologien, die uns ganz enorme Lebens Erleichterungen bringen können und die auch unsere Gesellschaft wesentlich besser machen werden.

 

Was ist ein Trend/ eine Entwicklung, die Dich zurzeit fasziniert?

Besonders fasziniert mich die Quantentechnologie, weil sie unsere Wirtschaft in den Bereichen Technik, Produktionslogistik, Verkehr und künstliche Intelligenz wirklich revolutionieren kann. Die Technologie wird eine Rechenleistung in Minuten ermöglichen, für die unser normaler PC Milliarden von Jahren brauchen würde – und wir Menschen würden es wahrscheinlich gar nicht schaffen. Also eine gigantische Leistung! Wir stehen hier auch noch am Anfang der Entwicklung.

Sie haben sicher alle mitbekommen, dass wir erst in den vergangenen Tagen den ersten Quantencomputer in der Region enthüllt haben und zwar ganz in der Nähe von Augsburg, in Stuttgart. Das war für mich persönlich auch ein ganz besonderer Moment, weil es das Ergebnis von technologischem, wirtschaftlichem und politischem Engagement, von Forschergeist und Ingenieurskunst ist.

Ich bin mir sicher, dass diese Technologie ein ganz wichtiger Treiber für Innovation, Wachstum und Beschäftigung in den kommenden Jahrzehnten sein wird.

 

Wie wärst Du in Zukunft gern unterwegs?

Am liebsten würde ich mich natürlich von Kontinent zu Kontinent beamen – oder in der Sitzungswoche auch mal von Berlin nach Bayern, um meinen Kindern dann einen Gute-Nacht-Kuss zu geben. Aber so lange das mit dem Beamen noch nicht geht: Flugtaxis. Und was mich in diesem Zusammenhang wirklich glücklich stimmt ist, dass wir in Bayern und Baden-Württemberg Unternehmen haben, die diese Flugtaxis nicht nur entwickeln, sondern, dass wir auch weltweit führend sind. Wir haben Unternehmen, die jetzt schon angekündigt haben, in den nächsten drei Jahren mit dem kommerziellen Linienverkehr in Singapur zu starten. Es gibt auch Geschäftsmodelle für Flugtaxis für den innerdeutschen Verkehr. Ich war mir immer sicher, dass es vor Ende der Legislaturperiode noch einen bemannten Flug geben wird und zu meiner großen Freude hat ein bemannter Testflug auch schon im Oktober 2019 – und damit weit vor Ende der Legislaturperiode – stattgefunden. Und jetzt gerade haben wir wieder Ankündigungen von einem Unternehmen, die gesagt haben, sie wollen bei den Olympischen Spielen auch in Europa ihre Flugtaxen zum Einsatz bringen. Also insofern sind wir grade im Süden von Deutschland bei dem Thema weltweit an der Spitze.

 

Was braucht es, um gerade jetzt nach Corona wieder durchzustarten?

Da muss unser Anspruch sein, dass es nach der Krise besser wird. Ich möchte kein „Zurück vor die Krise“, sondern wir müssen unsere Lehren daraus ziehen. Besser werden, souveräner werden, selbstbewusster dastehen. Vor uns liegt eine wichtige Dekade technologischer Durchbrüche: In der Medizin, in der Ernährung, in der Raumfahrt, in der Robotik. Und die Ideen in unserem Land brauchen natürlich auch finanzielle Unterstützung, um daraus Innovationen zu machen. Wir haben ja grade auch im letzten Jahr bei der Impfstoffentwicklung gesehen, wie forschungsstark Deutschland ist und dass wir auch international vorangehen können. Und solche Beispiele sind eine perfekte Blaupause für andere Bereiche. Das heißt wir müssen jetzt unsere Forschungskapazitäten weiter auf- und ausbauen, den Transfer von künstlicher Intelligenz in unsere Wirtschaft deutlich stärken, GAIA-X als Wiege eines vitalen europäischen Ökosystems noch weiter etablieren, Infrastruktur ausbauen und vor allem auch die Alltagsdigitalisierung vorantreiben – um nur mal einige Maßnahme zu nennen. Wir haben die Grundsteine schon in den letzten Jahren gelegt, indem wir auch die Schlüsseltechnologien priorisiert und ganz gezielt massiv gefördert haben. Es ist also im Maschinenraum viel passiert und es muss jetzt aber auch an Deck bei allen Menschen ankommen.

 

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