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Kulturwirtschaft

Hier wird inspiriert: Gaswerk Augsburg holt bayerischen Staatspreis für Kreativstandorte

Das Augsburger Gaswerksareal
Das Gaswerk ist ein Hotspot für Augsburger Events
Einst wurde Augsburg von dort aus mit Gas beliefert, jetzt kommt aus dem Gaswerk nur noch kreative Energie. Seit 2015 verwandeln die Stadtwerke Augsburg das ehemalige Industrie-Areal in einen Standort für Kultur und Kreativität.

Kaum zwei Monate ist es her, dass rund 27.000 Menschen an einem Wochenende zu großen Bands wie Bilderbuch, Leoniden oder 01099 auf dem Modular ausgelassen tanzten. Seit 2019 findet das nichtkommerzielle Festival an seinem neuen Standort statt, dem Gaswerk-Gelände in Augsburg-Oberhausen. Was 2020 ausfallen musste, 2021 nur in sehr kleinem Rahmen abgehalten wurde, konnte 2022 ohne Corona-Beschränkungen zurück zu alter Größe gelangen. „Auf einmal stehen vor der Bühne um die 7.000 Leute, feiern und tanzen. Das war so atemberaubend.“ Sagte Nihat Anac, Gesamtverantwortlicher für das Gelände des Gaswerks bei den SWA.

Mehr als ein Festivalgelände

Man kann aber nicht nur feiern auf dem über 70.000 qm großen Gelände, denn es beherbergt neben der zum Staatstheater gehörenden Brechtbühne auch ein Edel-Restaurant, Coworking-Spaces, Ateliers, Proberäume und Tonstudios. So arbeiten Künstler:innen neben Schauspieler:innen, Start-Ups, Musiker:innen und Werbeagenturen. Das Gaswerk ist also ein Ort, an dem es vor Kreativen nur so wimmelt.

Das vielfältige Konzept kommt an

Dieser Standort überzeugte auch die fünfköpfige Jury, die dem Gaswerk den „Sonderpreis für kommunales Engagement“ verlieh. Der Staatspreis wurde vom bayerischen Wirtschaftsministerium ins Leben gerufen und 2022 zum ersten Mal vergeben. Damit will es vor allem die Kultur- und Kreativwirtschaft stärken, die mit über 1.000 Unternehmen in Augsburg allein einen jährlichen Umsatz von rund 600 Millionen Euro macht.

Es gibt große Erwartungen

Die Verantwortlichen sind zuversichtlich, was die weitere Entwicklung angeht. „Die Kreativwirtschaft in Augsburg ist sehr erfolgreich, sehr vielfältig, sehr heterogen und sehr kleinteilig“ sagte Jürgen Enninger, Kulturreferent der Stadt. Ähnlich äußerte sich Alfred Müllner, Geschäftsführer der SWA: „Die Mischung aus Kulturschaffenden und der Kreativwirtschaft in Form von Werbeschaffenden und Co-Working-Spaces ist genau das, was wir uns zu Beginn der Transformation vor sechs Jahren vorgestellt haben. Diese Entwicklung ist ein lebendiger Prozess mit allen Beteiligten.“

 

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