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Mindset und Expertise:

Migrant:innen bringen Innovation ins deutsche Start-Up-Ökosytem

Mindset und Expertise: Migrant:innen bringen Innovation ins deutsche Start-Up-Ökosytem
Mindset und Expertise
Der Migrant Founders Monitor 2021 beleuchtet erstmals die Rolle von Gründer:innen mit Migrationshintergrund für das Start-up-Netzwerk in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen deutlich, wie viel Potential da ist, aber auch, welche Hindernisse bestehen.

Biontech, Delivery Hero oder Gorillas: Nur einige Beispiele für erfolgreiche Start-ups von Gründer:innen mit Migrationshintergrund. Was genau für ein Zusammenhang zwischen Migration und Gründung besteht, das zeigen die Ergebnisse des Migrant Founders Monitor 2021. Als Basis dienten Daten aus dem Deutschen Startup Monitor.

Erfolgswille und eine gute Ausbildung

Vor allem hohe Qualifikationen und ein starkes Mindest zeichnen Gründer:innen mit Migrationshintergrund laut dem Report aus. Während im gesamten Startup Monitor 84 Prozent der befragten Gründer:innen einen akademischen Abschluss mitbringen, sind es unter Migrant:innen sogar 91 Prozent. Besonders häufig sind dabei Abschlüsse im MINT-Bereich. Auch streben Migrant Founders häufiger einen Exit an und bringen eine höhere Risikobereitschaft mit. „Existenzgründungen von Migrant:innen waren in der Vergangenheit oft Notgründungen, weil sie schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hatten und immer noch haben. Heute sind Existenzgründungen aber in der Regel Chancengründungen, überwiegend von Menschen mit einem akademischen Abschluss“, so Gonca Türkeli-Dehnert, Geschäftsführerin der Deutschlandstiftung Integration.

Abbau bürokratische Hürden kann helfen

Der Monitor beleuchtet allerdings auch die Herausforderungen, vor denen Gründer:innen mit Migrationshintergund stehen. Bei der Finanzierung besteht beispielsweise ein klares Ungleichgewicht. Während im Durchschnitt Gründer:innen 2,6 Millionen Euro externes Kapital erhielten, waren es bei Migrant Founders der ersten Generation nur 1,1 Millionen. „Es ist ermutigend zu sehen, dass Migrant Founders wichtige Impulse zum deutschen Startup-Ökosystem beisteuern.“, sagt auch Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in einer Pressemitteilung. Man müsse die vorhandenen Hürden für Migrant:innen aber Abbauen: „Damit sie künftig noch erfolgreicher arbeiten können, sollten sie bei der Vernetzung – z.B. mit Wissenschaftseinrichtungen – mehr Unterstützung erhalten. Hier ist eine klare Lücke erkennbar. Auch ein Abbau von bürokratischen Hürden kann helfen, zumal es bei Gründer:innen der ersten Generation nicht selten sprachliche Barrieren gibt.“

Die Kern-Erkenntnisse des Migrant Founders Monitor 2021

Das sind die von Startup-Verband und Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit vorgelegten, zentralen Ergebnisse des Migrant Founders Monitor 2021 auf einen Blick zusammengefasst:

Zentrale Bedeutung:

Mit einem Anteil von gut 20 Prozent nehmen Gründerinnen und Gründer mit Migrationshintergrund eine wichtige Rolle im deutschen Startup-Ökosystem ein und sind eine treibende Kraft wirtschaftlicher Innovation in Deutschland.

Aktuelle Dynamik:

Die Startups der Migrant Founders befinden sich häufiger in früheren Entwicklungsphasen – das gilt vor allem für Migrantinnen und Migranten der ersten Generation. Dies deutet auf die vorhandene und steigende internationale Anziehungskraft deutscher Startup-Hotspots wie Berlin hin.

Hohe Expertise:

91 Prozent der Gründerinnen und Gründer mit eigener Migrationserfahrung – gegenüber 84 Prozent im gesamten Ökosystem – haben einen akademischen Abschluss. Zudem bringen sie besonders häufig einen MINT-Hintergrund mit.

Starkes Mindset:

Migrant Founders der ersten Generation zeichnen sich durch ein ausgeprägtes Startup-Mindset aus. Sie haben eine höhere Risikobereitschaft und 68 Prozent streben einen Exit an – dagegen nur 59 Prozent im DSM-Schnitt. Diese Impulse sind entscheidend, wenn es darum geht, zunehmend größere Unternehmen aus dem Startup-Sektor zu entwickeln.

Herausforderung Wachstum:

In den Bereichen Finanzierung und Kooperationen haben Gründerinnen und Gründer mit Migrationshintergrund aktuell noch Schwierigkeiten. Migrant Founders erster Generation erhielten im Mittel 1,1 Mio. EUR externes Kapital – gegenüber 2,6 Mio. EUR im DSM-Schnitt. Hier zeigen sich strukturelle und kulturelle Barrieren innerhalb wie außerhalb der Startup-Szene.

 

Die vollständige Studie kann hier heruntergeladen werden.

 

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