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Kaffeepause mit …

Lara Schmid & Annika Abt, Light up your Future

Lara Schmid (l.) und Annika Abt (r.)
Ein Licht für alle Haushalte in Äthiopien zu entwickeln, unabhängig von der oft nur zeitweisen Stromversorgung - das ist die Mission von Light up your Future.

Wie trinkt ihr euren Kaffee?

Am liebsten schwarz, gerne als Americano oder auch Espresso. Bald können wir den Kaffee auch in unserem neuen Büro von Enactus Augsburg genießen.

Wer oder was inspiriert euch?

Unsere Idee basiert auf dem Liter of Light, einem Konzept, das der Philippiner Ilac Diaz mit seiner NGO MyShelter Foundation bereits in über 20 Ländern der Welt verbreitet hat. Dabei geht es um die Beleuchtung von Häusern mittels Solarenergie, die nicht ausreichend mit elektrischem Strom versorgt werden können.

Wir finden es inspirierend, dass mit einem so simplen Konzept die Lebensqualität von so vielen Menschen verbessert werden kann.

Wie sieht die Arbeit an dem Projekt typischerweise aus?

Unsere Meetings zu acht im Team finden gerade hauptsächlich online statt, da wir aktuell nicht alle vor Ort sind. Trotzdem wollen wir unser Projekt natürlich vorantreiben. Die Entwicklung unseres Prototyps erfolgt durch vier Teammitglieder hier in Augsburg. In unseren Treffen besprechen wir den aktuellen Stand der Bereiche Produktentwicklung, Marketing, Partnerschaften und Finanzierung sowie aktuelle Themen.

Was macht Light up your Future?

Mit unserem Projekt Light up your Future möchten wir Menschen in Äthiopien die Möglichkeit geben, ohne Anbindung an die zentrale Stromversorgung Zugang zu Licht zu erhalten. Dafür wollen wir eine einfache, günstige und lokal produzierbare Solarlampe herstellen, mit der ein ganzer Raum beleuchtet werden kann. Durch eine Partnerorganisation vor Ort wollen wir zusätzlich einen nachhaltigen Wirtschaftskreislauf in Äthiopien aufbauen. Dabei wird die Produktion, Vermarktung und der Vertrieb vor Ort stattfinden, zunächst mit unserer Unterstützung, später dann ohne unser Mitwirken.

Wo steht ihr gerade in der Entwicklung eures Produkts?

Nachdem wir schon einige Ideen ausgetestet haben, arbeiten wir nun an der Fertigstellung unseres dritten Prototyps. Für das Gehäuse der Lampe nutzen wir zunächst den 3D-Drucker des MakeHubs an der Uni, wollen für die Serienproduktion dann aber auf ein nachhaltiges Material, wie z.B. Bambus, umsteigen.

Das Projekt ist Teil von Enactus. Was macht die Organisation?

Enactus ist ein weltweite Organisation aus über 1.700 lokalen Teams, wie das in Augsburg, die sich zum Ziel gesetzt haben, einen nachhaltigen Impact für Mensch und Natur zu schaffen. Das machen wir durch die Umsetzung von Projekten wie Light up your Future. Das Ziel ist dabei immer, dass die Projekte sich langfristig selbst tragen können.

Was hat euch dazu bewegt, bei Enactus bzw. Light up your Future mitzumachen?

Uns gefällt es, neben einem sehr theoretischen Studium (Lara studiert im Bachelor Global Business Management an der Uni Augsburg, Annika den Master Management & Technology in München Anm. d. Red.) gemeinsam mit jungen Leuten ein Projekt in der Praxis umzusetzen und uns damit für globale Gerechtigkeit und strukturelle Veränderungen in der internationalen Wertschöpfungskette zu engagieren.

Was habt ihr für euch persönlich schon aus der Arbeit in dem Projekt mitnehmen und lernen können?

Enactus bietet die Möglichkeit, sich durch verschiedene Workshops weiterzubilden. Gleichzeitig lernt man durch die selbstständige Arbeit im Team, ein Projekt von Anfang an durchzuführen und zu begleiten. Diese Erfahrung neben dem Studium ist sehr wertvoll, vor allem für später im Berufsleben.

Wenn du die Möglichkeit hättest, das nächste große Cover einer weltweit aufgelegten Zeitschrift zu entwerfen, was würdest du drauf machen?

Wir würden die mediale Aufmerksamkeit nutzen, um auf die infrastrukturellen Probleme im ländlichen Afrika aufmerksam zu machen. Es braucht hier noch mehr Innovationen und Investitionen, damit die Menschen mit den grundlegendsten Dingen versorgt werden können. Bisherige Initiativen in der Entwicklungszusammenarbeit reichen nicht aus, es braucht aus unserer Sicht auch private Initiativen, die wirtschaftliche Anreize vor Ort setzen. Unser Ziel ist es, hier ein Stück weit zum Umdenken der traditionellen Entwicklungshilfe zu leisten. Es dürfen keine weiteren Abhängigkeiten im globalen Süden entstehen.

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