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Tausende sind bereits registriert

Junge Gründer bauen Plattform für Impftermine

Gründer bauen Plattform Impftermine
Gründer bauen Plattform Impftermine
Hausärzte mit ellenlangen Wartelisten und solche, bei denen die vorhandenen Impfdosen kaum einer will. Die Situation um Impftermine in Deutschland ist unausgeglichen und oft unübersichtlich. Das Gründerteam des Portals sofort-impfen.de schafft Abhilfe.

Der Bedarf ist da: Eine Millionen Klicks, 800.000 Impfwillige und knapp 500 Arztpraxen haben sich auf dem Portal sofort-impfen.de bereits registriert. Das berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Plattform soll als ein Matchingportal zwischen Impfwilligen und Hausärzt:innen funktionieren. Im Gegensatz zu den Impfzentren gibt es für die von Arztpraxen verteilten Impfungen keine zentrale Plattform für die Vergabe der Impftermine. Das führt dazu, dass bei einigen Hausärzten Impfdosen liegen bleiben, während anderswo die Wartelisten länger und länger werden.

 

Projekt auf Spendenbasis

Das Gründerteam von sofort-impfen.de hat es sich zur Aufgabe gemacht, Übersicht in diese teilweise chaotische Lage zu bringen. Johannes Gerster, Martin Elwert und Oliver Mayer haben die Plattform gemeinsam auf die Beine gestellt. Elwert hat mit seinem Start-up Coffe Circle bereits Start-up-Erfahrung. Trotzdem ist die Aktion auch für ihn Neuland: Die drei Kollegen arbeiten gemeinsam mit dem restlichen Team hinter sofort-impfen.de komplett ehrenamtlich. Die Seite funktioniert auf Spendenbasis. Außerdem helfen die beiden Teammitglieder Wiebke Nadzeika und Sophia Probst, die mit der T-Shirt-Aktion „Erst impfen, dann Techno“ Einnahmen für den Betrieb der Plattform generieren.

 

„Bis es funktioniert hat, wussten wir nicht, ob es funktioniert.“

Auch durch die Unterstützung von Branchen-Influencern wie Lea-Sophie Cramer erhielt sofort-impfen.de auf Social Media viel Aufmerksamkeit. Mit den Dimensionen, die die Initiative mittlerweile angenommen hat, hatten die Gründer aber nicht gerechnet. „Bis es funktioniert hat, wussten wir nicht, ob es funktioniert.“ So Johannes Gerster gegenüber dem RND.

 

Terminvergabe läuft bereits

Die Terminvergabe ist laut Informationen von t3n bereits Ende vergangener Woche angelaufen. Man habe warten wollen, bis sich eine kritische Masse an Impfwilligen und Arztpraxen registriert hätten, so Gründer Martin Elwert. Die bundesweite Terminvergabe läuft Schritt für Schritt an. Zunächst werden Interessenten nach der Registrierung mögliche Termine in einem Umkreis von drei Kilometern angezeigt, der Radius soll aber bald individuell festlegbar sein.

 

Leuchtturmprojekte

Sofort-impfen.de ist nur ein Beispiel von vielen, bei dem Gründer:innen mit Erfindungsgeist auf die aktuelle Lage der Pandemie reagiert haben. Der 17-jährige Julian Ambrozy hat mit impfterminübersicht.de ebenfalls eine Website programmiert, die bei der Suche nach einem Termin bei den Impfzentren helfen soll. Ursprünglich hatte er nur seinen Opa unterstützen wollen. Mittlerweile hat der Teenager mit seiner Seite über 1.400.000 Impftermine vermittelt.

Oder die App „Darf ich das?“, die aus dem Wunsch des Entwicklerteams entstanden ist, eine Übersicht über die aktuelle geltenden Corona-Einschränkungen zu bieten. Das Entwicklerteam des Kölner Unternehmens InTradeSys Gmbh programmiert normalerweise für Ebay. Während der Pandemie habe man sich laut Geschäftsführer Andreas Oesterhelt gefragt: „Was können wir machen, um mit unserem Wissen einen positiven Beitrag zur Covid-19 Situation zu leisten?”.

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