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Energie

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Energiezukunft: Was treibt uns an?

Bilder: Werner Kutter, Thorsten Franzisi
Als regionales Energieunternehmen treibt LEW die Energiewende im Südwesten Bayerns voran. Der Weg zu mehr Klimaschutz und Unabhängigkeit geht uns alle an und wird auch unsere Region verändern.

Im Interview erklären Michael Bohlinger, Leiter Unternehmensentwicklung bei der Lechwerke AG, und ­Kathrin Schaarschmidt, Projektkoordinatorin bei der LEW Verteilnetz GmbH, ­warum diese Generationenaufgabe nur gemeinsam ­gelingen kann und es derzeit keine spannendere ­Branche gibt.

Was lernen wir aus der Energiekrise?

MICHAEL BOHLINGER: Kurzfristig hat die Energiekrise die Politik, die Branche und auch die Verbraucher:innen enorm gefordert und fordert uns immer noch. Wirklich gelehrt hat uns die Krise aber vor allem eines: Wir müssen schneller unabhängig von fossilen Energieträgern werden. Das geht nur mit deutlich mehr Tempo beim Umbau des Energiesystems. Damit stärken wir nicht nur unsere Unabhängigkeit und den Klimaschutz, sondern zugleich die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Die Krise hat also als Katalysator gewirkt. Jetzt gilt es anzupacken.

Wie sieht der Fahrplan aus?

KATHRIN SCHAARSCHMIDT: Ziel der Bundesregierung ist, dass bis 2030 mindestens 80 Prozent des Bruttostroms aus erneuerbaren Energien kommen, aktuell sind es rund 50 Prozent. Bayern will bis 2040 klimaneutral werden und das nicht nur in der Stromversorgung, sondern auch bei Mobilität und Wärme. Dazu brauchen wir mehr grünen Strom, zum Beispiel aus Wasser, Sonne und Wind. Und wir benötigen ein modernes und leistungsfähiges Stromnetz, das die Anwender:innen mit-einander verbindet. Das gilt vor allem für die regionalen Verteilnetze, die das Rückgrat der Energiewende bilden.

Was bedeutet das konkret für die Region?

KATHRIN SCHAARSCHMIDT: Wir haben die Zahlen für unsere Region heruntergebrochen. Die Erzeugungskapazität muss sich noch in dieser Dekade im Verteilnetz von LEW verdreifachen – auf insgesamt sieben Gigawatt Leistung. Beispiel Photovoltaik: Derzeit gibt es im ­LEW-Netzgebiet über 90.000 PV-Anlagen mit mehr als zwei ­Gigawatt Leistung. Bis 2030 brauchen wir folglich sechs ­Gigawatt. All das funktioniert nur, wenn wir unser Stromnetz um mehr als 50 Prozent erweitern und gleichzeitig ­intelligenter machen. Das bedeutet: Netzausbau auf allen Ebenen, neue Ortsstationen und smarte Technologien. Das ist ein immenser Kraftakt. Wenn Politik, Behörden und ­Gesellschaft gemeinsam mit uns an einer schnellen ­Umsetzung arbeiten, können wir das schaffen.

Was können Bürger:innen beitragen?

MICHAEL BOHLINGER: Der Umbau der Energieversorgung geht uns alle an. Wichtig ist, dass wir den Umbau transparent machen und die Bürger:innen früh in die Projekte ­einbinden. Aktuell erneuern wir eine wichtige Stromleitung entlang des Lechs. Hier sind wir mit umfassenden Informationen und konkreten Angeboten wie Sprechstunden in Kommunen unterwegs. Damit wollen wir alle möglichst gut mitnehmen. Zudem geht es darum, die Bürger:innen auch direkt zu beteiligen, etwa an PV-Parks. Energiegenossenschaften wie LEW BürgerEnergie setzen solche Projekte in der Region um. Schließlich kann jede und jeder die Energiewende zuhause selbst gestalten: Ökostrom aus der Region, Energiesparen, Photovoltaik-Anlagen, Elektroautos oder Wärmepumpen. Die Technologien sind ausgereift. Wie sie am besten zusammenspielen, dafür sind wir bei LEW die richtigen Experten.

Kann die Energiezukunft zur Berufung werden?

KATHRIN SCHAARSCHMIDT: Absolut, mich selbst begeistert diese Aufgabe. Es geht um den fundamentalen Wandel des Energiesystems – und zwar genau hier bei uns in der Region für und mit den Menschen. Wir brauchen viele gute und ­engagierte neue Kolleg:innen – aus allen Bereichen. Was uns zudem auszeichnet, ist unser Spirit. Neue Ideen entwickeln und umsetzen, Dinge auch mal ausprobieren und ­dabei die Region voranbringen. Wer Zukunft an entscheidender Stelle gestalten will, ist bei LEW genau richtig!

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