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Mit 30 in Rente?

Die FIRE-Bewegung und was man über sie wissen muss

Bei FIRE geht es darum, möglichst schnell genug Münzen beisammen zu haben, um finanziell unabhängig zu sein
Um was handelt es sich bei der FIRE-Bewegung?
FIRE ist eine Bewegung aus den USA, deren Anhänger möglichst schnell möglichst viel sparen wollen - mit dem Ziel der finanziellen Unabhängigkeit und einer frühen Rente. Das Akronym FIRE steht dabei genau dafür: „Financial independence, retire early“. Während die meisten bei Rente an 50 bis 70-Jährige denken, soll mithilfe von FIRE die Rente mit 40 oder sogar 30 möglich sein. Wie das funktionieren kann und was man über die Bewegung wissen sollte.

Die FIRE-Bewegung hat ihren Ursprung in den USA. Sie ist vor allem bei Millenials beliebt und gewann ursprünglich über Blogs und Internetforen anBewegung. Die Idee hinter dem Konzept basiert unter anderm auf dem 1992 erschienen Buch „Your Money Your Life“ von Vicki Robin und Joe Dominguez. In Deutschland findet sie derzeit unter dem Label „Frugalismus“ immer mehr Anhänger.

 

Strikte Sparziele

Das Konzept ist simpel: Frugalisten wollen so viel wie möglich sparen, um dieses Geld anlegen und schließlich von den eigenen Ersparnissen und dem passiven Einkommen allein leben zu können. Dabei geht es nicht immer nur um die Rente mit 30, sondern vor allem um die finanzielle Unabhängigkeit. Mit genug Geld zur Absicherung auf dem Konto, könne man unbesorgt seine Träume verwirklichen. Bis zu 70 Prozent des Einkommens legen dabei manche Frugalisten monatlich auf die Seite. Mit dem Ziel, zirka 30-mal so viel anzusparen, wie jährlich ausgegeben wird. Dabei ist die 4 Prozent-Regel eine wichtige Instanz: Nach ihr sollen 4 Prozent des angesparten Vermögens ausreichen, um die Lebenserhaltungskosten eines ganzen Jahres zu decken.

 

Es geht nicht um Geiz

Dem deutschen Blogger Florian Wagner geht es bei der FIRE Methode hauptsächlich um den bewussten Umgang mit Geld. Denn früher, so schreibt er auf seinem Blog, habe es sehr viele Instanzen in seinem Leben gegeben, in denen er Geld ausgegeben habe, ohne dafür Lebensfreude zu bekommen: Wenn er in der Früh beispielsweise sein Frühstück vergaß und sich dafür beim Bäcker etwas To-Go kaufte. Mittlerweile spart Wagner 61 Prozent seines Einkommens. Um Geiz oder „eiserenes Sparen“ für eine unbestimmte Zukunft ginge es dabei aber ganz und gar nicht: „Wenn man sich zu Beginn seine Prioritäten im Leben klar festlegt hat, wird ein Frugalist nicht Sparen als Selbstzweck im Leben festsetzen.“ Schreibt er auf seinem Blog. „Für mich steht beispielsweise die Maximierung meiner Lebensfreude an oberster Stelle. Ich möchte ein intensives, gutes Leben führen – und das bereits heute.“

 

Das „Bewusst Leben“ soll im Zentrum stehen

Es ist eine Destillierung des Lebens auf das Wesentliche, die sicher nicht für jeden etwas ist. Aber der Ansatz, sich bewusster mit seinem Einkommen auseinanderzusetzen und zu versuchen, mit weniger glücklich zu sein, ist eine sinnvolle Anregung. Man muss nicht die Rente mit 30 als Ziel haben, oder 70% monatlich zur Seite legen. Doch die Grundidee einer selbstbestimmten Zukunft durch bewussten Verzicht im Jetzt begeistert nicht umsonst bereits Millionen von Menschen.

 

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