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Digitalisierung

Arbeitswelt der Zukunft: Ein Blick in das Jahr 2035

Natürlich sind Vorhersagen immer mit Unsicherheit behaftet. Aber trotzdem sind wir neugierig: Wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus? Wie steht es um die Digitalisierung und den Einsatz von Robotern? Wir wagen den Blick in die Zukunft.

Es ist morgens. Die Sonne scheint. Ich sitze im Café und schaue aus dem Fenster. Nebenan wird ein Haus gebaut. Eine Drohne landet und spuckt eine Horde Robo-Builder aus. Jeder von ihnen macht sich zielgerichtet und sofort an die Arbeit. Erstaunlich diese neuen Roboter. In Windeseile bauen sie überall neue Häuser – selbstorganisiert, dank AI 2.0. Ein freundlicher Service-Roboter bringt mir meinen Espresso. Aber irgendwie vermisse ich das Gegrummel der launischen Bedienungen auch ein wenig in der Arbeitswelt der Zukunft. In 10 Minuten startet mein Management-Meeting zum Thema Unternehmenskommunikation. Irgendwie schon komisch, wie ungewohnt diese Treffen mit den Kollegen geworden sind, denke ich mir. 

Die Arbeitswelt der Zukunft im Jahr 2035

Eine typische Szene über die Arbeitswelt der Zukunft im Jahr 2035? Wer weiß! Fest steht: Nach der Industrialisierung und nun auch der Digitalisierung wird sich die Berufswelt durch Big Data und Robotics wieder stark verändern. So wird sich nach einer Studie von Deloitte die Anzahl der Arbeitsplätze in einfachen Berufen mit festgelegten, automatisierbaren Abläufen, die wenig oder keine menschliche Interaktion erfordern, verringern. Solche Berufe in Bereichen wie Reinigung, Bau oder Fahrzeugführung werden durch Robotics und AI immer weiter durch Maschinen austauschbar. 

Doch die Panik vor Massenarbeitslosigkeit, die jetzt aufkommen mag, scheint erst mal unbegründet. Zum einen ist auch heute schon technisch viel mehr möglich als das, was flächendeckend tatsächlich umgesetzt wird. Und zum anderen bewirken die Zukunftstechnologien eher eine Effizienzsteigerung. Schließlich gibt es sogar einen optimistischen Ausblick: Insgesamt ist laut Deloitte mit einem Arbeitsplatzwachstum zu rechnen. Nämlich in Bereichen, die menschliche Interaktion und Kommunikation erfordern, beispielsweise im Gesundheitswesen. Mit Blick auf die demographische Entwicklung sind Berufe im Gesundheitswesen immer gefragter. Sie lassen sich allerdings nur schlecht durch Roboter und Datenanalyse ersetzen. Gesundheitsdaten können zwar immer besser automatisiert verarbeitet werden und auch die körperlich schweren Arbeiten, wie das Heben von Patienten, können von Robotern übernommen werden. Doch der persönliche, empathische Kontakt zum Patienten wird nach wie vor entscheidend bleiben. 

Zukunftsfeld Bildung

Ebenso wird es im Bildungssektor einen steigenden Bedarf an Coaching und Weiterbildungen geben. Dadurch können sich die Mitarbeiter entsprechend dem Bedarf der Unternehmen weiterentwickeln. Das kann nur durch menschliche Lehrer angemessen geschehen. Das gilt auch für die Bereiche der kreativen Arbeit und des Managements.
Und schließlich wird es immer noch technische Experten geben, die die Entwicklung weiter vorantreiben. Ebenso wie kluge Köpfe, welche die AI mit sinnvollen Daten füttern und die Datenanalyse richtig interpretieren. Insgesamt wird es uns also an anspruchsvollen Tätigkeiten nicht mangeln. Roboter, AI und Big Data können den Menschen nicht ersetzen. Die Entwicklung von effizienten Mensch-Maschine-Interaktion zur Ergänzung der Arbeitsabläufe wird im Fokus stehen. 

Arbeitnehmer in der Arbeitswelt der Zukunft

Ich öffne die Tür zum Konferenzraum. Der Coach ist schon da. Ich bin die erste Teilnehmerin. Wir begrüßen uns und ein Gespräch mit Julian beginnt. Ich frage ihn, wie er zur Unternehmenskommunikation kam. Er erzählt mir, dass er eigentlich Wirtschaftsingenieur ist und als Teamleiter im Sales gemerkt hat, dass es entscheidend ist, wie man seine Message transportiert. Er hat sich entschieden, sich in Richtung Kommunikation und Psychologie weiterzubilden. Ich denke mir: „Spannend, wie sich die Leute im Laufe ihres Berufslebens immer mehr selbst entdecken.“ 

Einmal ein Job im Sales, immer ein Job im Sales? Vielleicht. Sicher ist allerdings, dass sich jeder immer weiterentwickeln sollte und in der Arbeitswelt der Zukunft nochmal mehr. Schließlich ändert sich die Welt um uns herum schnell und wir sollten uns stetig anpassen, um mitzuhalten zu können. Denn wir brauchen flexible, zukunftsorientierte Menschen, die Lösungen sehen. 

In der Arbeitswelt der Zukunft wird es immer weniger darauf ankommen, was man in den Jahren zuvor gemacht hat, und immer mehr darauf, was man sich zutraut und bereit ist zu lernen. Sprach man noch vor kurzem von „Work-Life-Balance“, redet man nun mehr und mehr über die „Work-Life-Integration“. Und damit soll in Zukunft nicht nur gemeint sein, dass man Familie und Beruf dank flexibler Hybrid-Arbeitsmodelle unter einen Hut bringen kann. Gemeint ist auch, dass der Job ein wichtiger und sinnstiftender Bestandteil des Lebens ist und nicht nur das notwendige Übel, damit man sich sein (Privat-)Leben leisten kann. 

Arbeitgeber der Zukunft

Meine Fortbildung beginnt. Es geht darum, die Mission und Vision des Unternehmens seinen Mitarbeitern anschaulich zu kommunizieren und sie damit zu unterstützen, die aus Unternehmenssicht richtigen Entscheidungen zu treffen. „Hier hilft uns all die moderne Technik nicht weiter,“ denke ich mir. Die größten Herausforderungen beim Unternehmenserfolg liegen doch immer noch in der geschickten Kommunikation. 

Nicht jedes Unternehmen wie beispielsweise MAN entwickelt Produkte mit Prestige, die die Menschen ansprechen und begeistern. Mehr und mehr Unternehmen erkennen schon jetzt, dass sie etwas ändern müssen. Aber gemeint sind hier nicht ihre Produkte. Es geht um qualifizierte und passende Mitarbeiter:innen. Denn der Konkurrenzkampf um Fachkräfte ist hart und wird noch härter. 

Für das Unternehmen in der Arbeitswelt der Zukunft wird es immer bedeutender, Position zu beziehen und etwas darzustellen, mit dem sich die Menschen identifizieren können. Deshalb ist es für Unternehmen wichtig, individuelle Werte festzulegen und diese überzeugend zu kommunizieren und konsistent zu leben. Unternehmen müssen also Persönlichkeit zeigen für zukünftige Bewerber:innen. 

Der Obstkorb interessiert niemanden mehr

Dafür werden HR-strategische Maßnahmen wie Employer Branding und die Employee Experience immer weiter in den Fokus rücken. Doch nicht die Tischtennisplatte oder der Obstkorb überzeugen Mitarbeiter langfristig. Auch die klassische Stellenanzeige im „Suche-Biete-Stil“ wird zumindest für die Expertensuche immer weniger eine Rolle spielen. Hier kommt auch jetzt schon die persönliche Ansprache über Kommunikationsplattformen immer mehr zum Tragen. Insgesamt gilt es für Menschen wie für Unternehmen ein authentisches und konsistentes Gesamtbild von sich zu zeigen. Nur dann kann jemand, der neu dazukommt, entscheiden, ob er dazu passt, und nur dann funktioniert auch ein langfristiges Miteinander. 

Der Blick in die Arbeitswelt der Zukunft im Jahr 2035 bleibt ein Blick in die Glaskugel. Zu dynamisch sind die Entwicklungen sowohl im technischen Bereich wie auch auf gesellschaftlicher Ebene. Doch kann man durchaus festhalten, dass die Maschinen die Aufgaben der Menschen nur teilweise ersetzen können. Für Nicht-Routineaufgaben ist es schlichtweg zu aufwendig, Maschinen zu entwickeln, so dass selbst im niedrigeren Lohnsektor weiter Jobs vorhanden sein werden. Und vor allem bei Tätigkeiten, die Interaktion und Kreativität voraussetzen, werden Menschen auch dauerhaft benötigt. Und ist es nicht auch schön, wenn das Menschsein bei der Arbeit stärker in den Vordergrund rückt? 

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